Eine Bundeskanzlerin ist oft auch nur Zwängen unterworfen, Gegebenheiten mit alternativlosen Lösungen ausgesetzt.
Und allein das S und das D im Parteinamen bestimmen die Richtung und den Antrieb der Politiker. So heute die landläufige Meinung über die Politik und das ausübende Personal. Und genau so scheinen es die Menschen beim Führungspersonal der Vierten Gewalt im Staat zu sehen.
Die Politik wie die Berichterstattung darüber, müssen nur einmal festgelegt sein und dann sorgt der Alltag (der Markt) schon dafür, daß alles auf diesen Konstanten aufbaut.
Das funktioniert beim Volk Gottes auf Erden so, in dessen Namen ja so viel gutes geschieht. Den Haß der Religionen gegeneinander an der Wiege des Christentums und des Islams jetzt einmal ausgeklammert, denn eigentlich proklamieren ja alle nur ein friedliches Miteinander.
Und das funktioniert auch bei demokratischer Gesetzgebung, wie bei dem Deutschen Grundgesetz und der amerikanischen Verfassung.
Die machen Kontrollmechanismen ja eigentlich auch überflüssig, denn es ist ja schließlich alles festgeschrieben!
Der Mensch ist im Grunde ja auch ein Guter, der sich nach den Buchstaben des Gesetzes richtet. Wieso also Verfassungsschützer oder einen Bundesrechnungshof mit Weisunspflicht?
Genau so hat man es bei der Berichterstattung über Politik und Wirtschaft zu sehen - und sieht es im Volk auch so. Ein kritisches Nachrichtenmagazin wird zu Lebzeiten auch eines bleiben. Und daran wird auch kein Personalwechsel etwas ändern.
Man muß es nur verstehen, die Schnittmenge mit den Anliegen und Bedürfnissen der Bürger heraus zu lesen.
Das Alternativlose zu akzeptieren.
Aber auch darin ist unser Volk ja Weltmeister.
Der Spiegel, eines der - oder das - herausragendste Nachrichtenmagazin in Deutschland, hat sich objektive Berichterstattung auf die Fahnen geschrieben. Und verglich man in der Vergangenheit ausgewählte Spiegel- Artikel mit denen neoliberal gefärbter Massenmedien, so fand man diese Objektivität schon untermauert.
Aber genau so, wie in der Politik die Grenzen immer mehr verwischen, wie das einst Soziale der Marktradikalität weichen mußte oder einverleibt wurde, ist es heute auch bei der Berichterstattung darüber. Einstige Qualitätsmedien verkommen zu Sprachrohren der Geld- und Macht- Elite und die Verwunderung derer, die sich bei ihre morgendlichen Qualitätslektüre z.B. nicht mehr wohl fühlen, nimmt zu.
Aber wahr haben, daß das alles sehr wohl mit dem austauschen des Führungspersonals des jeweiligen Magazins zu tun haben könnte, möchte man nicht.
Warum auch, man bekommt ja genug Honig um den Mund geschmiert.
U.Eden
Das entkrampfte Nachrichtenmagazin