Wie ist das eigentlich mit den Ideologien? Mit den christlichen, den politischen oder anderen recht eng eingegrenzten Weltbildern, die die Betreffenden (oder Betroffenen?) ganz für sich vereinnahmen. Sie im Denken und Handeln auf recht engem Terrain halten?
Sie gehören zu unserem Leben dazu wie der Altar in unseren Wohnzimmern, der abermillionen Menschen, die damit ihre kostbare Freizeit verbringen, täglich aufs Neue vermittelt, was die wahren Werte sind.
Ja, was Leben ist.
Wer derart umfassend informiert ist, muß einfach wissen, welche Gefahren Ideologien in sich bergen. Es ist ja auch hinreichend bekannt, daß sich nur Menschen in einer existentiellen Krise Sekten und politischen Randgruppen anschließen.
Und eben die Nutznießer eben jener Systeme.
Die materiellen oder persönlichen Nutzen (in Form von Macht über andere) aus solchen geschlossenen Systemen ziehen.
Einem selbst könnte so etwas natürlich nie passieren.
Man ist sich nicht einmal bewußt, daß man selbst über so etwas wie ein Weltbild verfügt.
Erst bei Diskussionen über diese Randgruppen ist festzustellen, daß viele Menschen doch eine ganz dedizierte Auffassung haben, was falsch ist. Was nicht ihrer angestammten Meinung, ihrem Weltbild, entspricht.
Man könnte annehmen, daß die sektiererischen Gedankenmuster einer Freikirche ja wirklich abnormal sind und einem schon der gesunde Menschenverstand sagt, daß das reines Schwarzweißdenken, hervorgerufen durch eine Gehirnwäsche, ist.
Aber ich spreche hier nicht nur von christlichen Weltbildern, von Ideologien, die sich allein auf Glauben begründen und die ihre ganze Weisheit aus einem oder ein paar wenigen Büchern beziehen.
Selbst politische Strömungen, die sich ja doch auf fundamental realistischerem Terrain befinden, werden von Menschen ohne vermeintliches Weltbild auf diese Stufe gestellt.
Und eigentlich versuchen sie doch nur, aus ihrer eigenen Seifenblase heraus in die andere einzustechen.
Aber wenn sie das nicht mit einer hohlen Nadel bewerkstelligen, also mit einer Intelligenz ausgestattet, die dem Gegenüber überlegen ist, bringen sie auch allzuleicht ihre eigene Blase zum platzen.
Und offenbaren, daß hinter ihrem (selbstlosen) agieren sehr wohl auch ein Weltbild steht.
Das dazu oft auf einem noch schwächeren Fundament steht.
"Schwächeres Fundament"? Ist die ausgewogene Information der Medien denn kein Garant mehr für rationales abwägen und objektives Beurteilen?
Ich denke nein. Die immer größer werdende Zahl von Menschen, die sich aus ihrer einst unsichtbaren Seifenblase befreien, sollte zu denken geben.
Mehr über Seifenblasen... hier:
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/8521/seifenblasenwelten