Bestandsaufnahme
Politik und Wahlen in Zeiten des Mainstreams
Die Welt ist heute eine andere, als sie es noch vor drei oder vier Jahrzehnten war. Der Umgang der Menschen untereinander hat sich gewandelt und die Gesellschaft ist durch den technischen Fortschritt beim Fernsehen und Internet aufgeklärter als je zuvor.
Aber die Informationen, die auf die Menschen einströmen, sind immens. Vielfältig und nahezu unüberschaubar geworden.
So hat auch die politischeEinflussnahme auf die Menschen zu genommen.
Der Mensch übernimmt lieber vorgefertigtes, als sich selbst seine Meinung durch kritisches hinterfragen zu bilden.
Das ist heute aufgrund der Masse der oftmals gesteuerten Informationen, der gezielten Irreführung, auch sehr schwierig geworden.
Dem mag man entgegnen, daß die Menschen/Politiker doch eigentlich keine so schlechten Menschen sind und daß man als denkender Mensch ja doch noch entscheiden kann, ob man belogen und manipuliert wird.
Aber das Leben muß einem Menschen doch eigentlich schon gezeigt haben, daß sich Gutartigkeit
nicht nur darin unterscheidet, ob ein Mensch einen anderen mißhandelt, tötet oder ob er das nicht macht.
Und daß Politiker, egal welcher Farbe, sowieso nichts anders machen können, als alle anderen.
Wie ich es viele Jahre auch annahm,
Das ist, wie die jüngere Geschichte zeigt, aber nicht mehr zutreffend.
Die Regierung dieser Tage feiert sich gerne als die erfolgreichste Regierung seit der Wende.
Einmal davon abgesehen, daß das absolut der Unwahrheit entspricht, denn selbst der politisch uninteressierteste Deutsche hat die Veränderungen der letzten Jahrzehnte bemerkt, hat fast jeder heute in seinem näheren Umfeld Arbeitslose, Niedriglohnempfänger und sozial Bedürftige: Hartz IV Empfänger. Alle wissen wir von den Einschnitten im Sozialsystem, durch die wir immer mehr für unsere Gesundheit und Altersvorsorge aufbringen müssen.
Abermillionen von Menschen werden in wenigen Jahren mit einer Rente auf Sozialhilfeniveau und
darunter auskommen müssen.
Die Arbeitskraft der Menschen, einst der Deutschen höchstes Gut, das unser Volk schon ein paarmal nach Weltkriegen ganz schnell wieder zu einer wohlhabenden Nation gemacht hat, ist nichts mehr
wert.
Der Deusche ahnt also, daß da einiges im Argen liegen muß.
Dennoch wird behauptet, uns geht es gut und daß wir eine der reichsten Nationen der Erde sind .
„Und wer klagt, tut dies auf einem ziemlich hohen Niveau.“
Wenn es den Deutschen schlecht geht, betrifft das nach Aussagen der Politiker doch ausschließlich nur diejenigen, die nicht genug gebildet oder die zu faul zum arbeiten sind. Die, die es sich in der „sozialen Hängematte“ bequem gemacht haben.
„Und die werden zu Recht mit sehr niedrigen Bezügen, eben mit dieser Grundversorgung Hartz IV, absolut ausreichend versorgt!“
Diese häufig propagierte Meinung kommt beim Volk gut an, denn man arbeitet ja sehr schwer für sein Auskommen. Und Faulenzern, die nichts gelernt haben oder einfach nicht arbeiten wollen, die ihre Wohnungen und Kinder vernachlässigen, steht es einfach nicht zu, daß sie von uns mit durch gezogen werden.
Also mehr als nur das lebensnotwendigste vom Staat erhalten.
„Schließlich bekommt jeder eine Arbeitsstelle, wenn er sich nur darum bemüht!“
Aber die Zahlen der Arbeitssuchenden und der angebotenen freien Stellen bei der Bundesanstalt für
Arbeit, sprechen eine ganz andere Sprache.
Im März lag das Verhältnis von gesuchten zu angebotenen Stellen bei 3,5 Millionen zu 700000 Arbeitsstellen.
Diesem Mißverhältnis kann man auch mit Qualifizierungen nicht zu Leibe rücken. Es gibt einfach nicht mehr für alle Arbeitssuchenden einen Arbeitsplatz!
Das führt die unsinnige Debatte um ein immer höheres Renteneintrittsalter, wie auch um den Facharbeitermangel in Deutschland ad absurdum. Niemand vom schwer arbeitenden Volk kann bis 70 arbeiten. Und für die Industrie sollte es ein leichtes sein, durch Akquirierung und Ausbildung im eigenen Land, eventuell benötigte Facharbeiter zu schaffen. Allein diejenigen Facharbeiter aller Bereiche, die wegen zu hoher Löhne und ihres Alters „freigestellt“ wurden, würden da sicher schon Abhilfe schaffen.
Nein, die Rente mit 67, bald auch mit 69 oder 70 und das anwerben von Facharbeitern aus Resteuropa, neuerdings aus der ganzen Welt, dient ganz anderen Zwecken.
Einem ganz anderen Zweck.
Nämlich der Ausbeutung unseres Volkes und unserer Arbeitskraft.
Die Löhne in Deutschland noch mehr zu drücken.
Die Agenda 2010 hat dazu geführt, daß derzeit 10 Millionen Menschen auf staatliche Hilfe angewiesen sind, um überhaupt überleben zu können. Neben den Hartz IV Empfängern sind es noch weit über
drei Millionen Menschen, die trotz Vollzeitjob nicht genug zum Leben haben. Der Mindestlohn dieser Menschen also unter dem Existenzminimumliegt.
Das ist so weit degeneriert, daß die deutschen Mindestlöhne, so weit es sie überhaupt gibt, auch nur minimal über diesem Existenzminimum liegen. In Zahlen drückt sich das etwa so aus, daß ein in Vollzeit arbeitender Mensch in einem prekären Lohnverhältnis durch staatliche Aufstockung
heute mtl.100 – 150 Euro mehr im Portemonnaie hat, als ein Hartz IV Empfänger.
Das ist die Anerkennung für die Menschen, die nicht als faul gelten wollen. Die nicht vom Staat
ihrer Würde beraubt werden wollen und die somit für einen Hungerlohn arbeiten gehen.
In der Hoffnung, sich irgendwann mal wieder auf ein Lohnniveau hoch zu arbeiten, das ihnen wieder ein besseres Auskommen und ein würdevolleres Leben beschert.
Aber wer ab Mitte 40 aus seinem halbwegs einträglichen Job entsorgt worden ist und die Läuterung durch Hartz IV erfahren hat, wird - ob Facharbeiter oder nicht - nie mehr im Leben aus einem prekären Lohnverhältnis heraus kommen.
Die Leiharbeitsbranche wurde vom Staat nicht ohne Grund so gewaltig ausgeweitet.
Und die lassen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Ebenso wenig die Unternehmen, die ihre qualifizierten Mitarbeiter heute für einen Bruchteil des Lohnes beschäftigen, als noch vor 10
Jahren.
Also der Facharbeitermangel ist Humbug. Und das anwerben von Facharbeitern aus anderen Teilen der Welt dient allein dazu, auch die letzten langjährig Beschäftigten und besser bezahlten Mitarbeiter unter Lohndruck zu setzen oder entlassen zu können.
Als Hauptargument für die genannten - aber auch noch anderer - Umwälzungen der letzten Jahre, wird die Globalisierung angeführt. „Deutschland muß auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig sein - und bleiben.“
Jetzt einmal davon abgesehen, daß dieser ganze Welthandel, wie er heute stattfindet, wo Millionen von Gütern mit teurem Ressourcenverbrauch über die ganze Welt verschifft werden, ökologisch ein völliger Wahnsinn ist, ist es auch vollkommen falsch, sich den schwächsten Ländern bei den Produktionskosten an zu gleichen.
Dort werden Menschen ausgebeutet. Denen es zwar durch die Industrialisierung und den weltweiten
Handel besser als vorher geht, was ja auch so eine Rechtfertigung unserer Politiker ist.
Aber sie werden ausgebeutet!
Und zwar meist von genau den gleichen weltweit agierenden Konzernen, die auch bei uns die Wirtschaft bestimmen. Und die über die Politik dafür gesorgt haben, daß Deutschland in Europa zum Land
mit dem größten Niedriglohnsektor wurde.
Aber uns Deutschen geht es gut!
Wir kritisieren auf sehr hohem Niveau!
Oder wie in der „Welt“, der Bild Zeitung für Intellektuelle, kürzlich zu lesen war
„Uns geht es gut, nur keiner will es wahr haben.“
Doch was nutzt den Deutschen der hohe Lebensstandard, wenn er sich allein in billigem Technikramsch aus Fernost und in immer qualitativ bedenklicher werdenden Lebensmitteln ausdrückt?
Viele können sich nur noch die billigsten Lebensmittel
leisten.
Der Lohndruck durch die Globalisierung ist aber auch nur vorgeschoben, denn der Anstieg der Unternehmensgewinne belegt eindeutig, daß das, was die Arbeitnehmer immer mehr an Lebensstandard und Lohn einbüßen, auf den Konten der Unternehmer und Konzerne landet.
Somit stimmt es in gewissem Sinne, daß die Wirtschaft in Deutschland boomt. Aber der Deutsche Arbeitnehmer merkt davon rein gar nichts.
Denn von dem Boom auf dem Arbeitsmarkt ist an der Basis, beim Arbeitssuchenden, wenig fest zu stellen.Die Arbeitsmarktstatistik wird schon seit Jahren gefälscht. Und das, obwohl die realen Zahlen alle in den Bilanzen der Regierung aufgeführt werden müssen - und auch werden. Aber wer schaut sich die an...
Da vertraut man schon eher den schön gerechneten Veröffentlichungen der BfA.
Aber die manipulieren nicht nur Zahlen, sondern sorgen auch dafür, daß diese richtig verkauft werden.
Allein das Arbeitsministerium beschäftigt permanent 40 PR- Leute, die dafür da sind, dem Bürger ihre Entscheidungen als wahr zu verkaufen. Dazu kamen im vergangenen Jahr noch 3 PR- Agenturen, die das Volk ebenfalls auf Kurs mit ihrer Chefin bringen sollten. Und das ist diesem Ministerium, das ihre „Kunden“ wie Abschaum behandelt, in diesem Jahr 9,8 Millionen Euro wert.
„So wenig Arbeitslose, wie seit anno dazumal nicht mehr“, ist also eine absolute Lüge. Denn allein der gezielt aufgeblasene Arbeitsmarkt im Bereich der prekären Beschäftigungsverhältnisse hat zugenommen.
Das bringt den Bürgern nichts und dem Staat an Steuereinnahmen ebenfalls nicht viel.
Aber heute werden ja nicht nur Armutsberichte und Arbeitslosenstatistiken gefälscht.
Das Unbehagen bei sehr vielen Menschen, daß es uns Deutschen vielleicht doch nicht so gut geht, wie man uns weismachen möchte, ist also durchaus berechtigt.
Aber es ist ja nicht nur der Raubbau im Lohnsektor, die immer schlimmer ausufernde Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft die uns dieses Unwohlsein beschert.
Die Umwälzungen betreffen, wie anfangs bereits angedeutet, noch mehr Lebensbereiche.
Eigentlich alle!
Es geht um einen Umbau unserer ganzen Gesellschaft.
Und nicht nur unserer.
Denn die Entfesselung der Wirtschaft, die voll im Gange ist, beinhaltet auch den schlanken Staat.
Das bedeutet, daß alle staatlichen Güter, die natürlichen Ressourcen, wie auch das einstmals weltweit so vorbildlich geltende Sozialsystem Deutschlands, kommerzialisiert
wird.
Das Stichwort ist hier Privatisierung. Der Staat gibt alles an die Wirtschaft ab. Rohstoffe dürfen zur Gewinnmaximierung eingesetzt werden. Unterstehen jetzt schon zum großen Teil der immer raffgierigeren Industrie.
Das Sozialsystem wird immer mehr privat gemanagt. Und dem Bürger immer mehr die Vorsorge für Krankheit, fürs Alter und die Arbeitslosigkeit aufgebürdet.
Mit dem Ziel, die Arbeitgeber zu entlasten und die Finanzwirtschaft mit sehr einträglichen neuen Modellen zu versorgen.
Und wer meint, eine private Rente wirft mehr ab, als eine staatliche, eine private Krankenversicherung behandelt alle Menschen weiter nach medizinischer Ethik, privat verwaltetes Wasser, Strom. Öl und Gas, wird gerecht verteilt und nicht zurfinanziellen Ausbeutung der Menschen verwendet, der muß schon sehr blauäugig sein.
Unsere Medien sind zwar arg manipuliert und verschweigen viele Tatsachen. Aber daß im entfesselten Markt abgezockt wird wo es nur geht, das dürfte allen klar sein. Denn das Dilemma am Arbeitsmarkt konnte nur funktionieren, weil die Unternehmen mit gespielt haben. Eigentlich nicht nur mitgespielt, denn sie haben ja nur geerntet, was die Lobbyisten, sie also selbst, in den Regierungen gesät haben.
Wenn der Kündigungsschutz gelockert wird, entläßt man eben auch langjährige teure Mitarbeiter. Streicht den anderen alle Gratifikationen, das Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld und stellt neue Mitarbeiter zu Konditionen aus den Sechziger Jahren ein.
Gewerkschaften sind heute für die meisten Arbeitnehmer absolut sinnlos, weil sie jeglichen Einfluß verloren haben. Und sollte der Staat doch einmal Mindestlöhne für kleine Teilbereiche eingeführt haben, bleibt es dem Arbeitnehmer selbst überlassen über die Einhaltung dieser zu wachen.
Und gegebenenfalls zu klagen. Denn im schlanken Staat ist es nicht mehr vorgesehen, daß der Staat auch die Nicht- Einhaltung seiner Gesetze ahndet.
Praktischerweise hat er auch klammheimlich die Gerichtskostenhilfe, die es jedem Bürger ermöglichte, gegen soziale Ungerechtigkeiten vor zu gehen, abgeschafft.
Aber es gibt ja immer noch die Möglichkeit der Privat- Rechtsschutzversicherung, die sich der Arbeitnehmer von seinen 100–150 überschüssigen Euro im
Monat ja locker leisten kann. Neben seiner Zusatzrentenversicherung, den Fahrtkosten zur Arbeit, dem Kindergartenbeitrag, den Medikamenten und dem Schulgeld.
„Natürlich Quatsch, keiner dieser rechtschaffenen Arbeitgeber würde seine Untergebenen derart benachteiligen und Gesetze unterwandern!!!“
Wo der schlanke Staat mit seinen Abwälzungen von jeglicher Verantwortung auf die Bürger endet, kann man sich leicht ausmalen. Selbst in den Mainstream- Medien ist schon mehrmals durchgesickert, daß das ganze eine Umverteilung des Volksvermögens ist. Den Kleinen wird genommen und den Großen gegeben.
Unter fadenscheinigen Betörungen, alle Einschränkungen dienen der Deutschen Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt und reichen uns letztendlich doch zum Guten, wird das Volk immer mehr ausgesaugt. Wird durch ständiges Gejammer der Arbeitgeber über die schlechten Zeiten, mit Almosen abgespeist. Mit Löhnen unweit des Existenzminimums, Mit denen er gefälligerweise auch noch selbst für Krankheit, Arbeitslosigkeit und seine Alterssicherung vorsorgen soll.
Das hat nichts mehr mit Sozialstaat, mit sozialer Marktwirtschaft oder gar Demokratie zu tun.
Demokratie generiert Politiker von Volkes Willen, die sich auch für ihre Bürger einsetzen.
Und führt ein Volk nicht bewußt großflächig in Armut, indem man die Macht im Staate den Reichen überläßt.
Denn genau das wird das finale Ende des schlanken Staates sein.
Ein Volk von glücklichen Lohn- Sklaven am Existenzminimum mit Politikern, die sich durch Abtretung ihrer originären Aufgaben an das Kapital, an die Märkte, selbst überflüssig gemacht haben.
Also eine schöne heile Welt nach Georg Orwell, wo jeder die Freiheit hat, sich die Welt schön zu reden.
Sein persönliches Glück und seinen Wohlstand an fragwürdigen technischen Glücksmachern aus zu machen.
Aber das funktioniert ja heute schon nahezu perfekt.
So perfekt, daß der Mensch in existentiellen Fragen, etwa was man gegen diese ganzen Vorgänge, zum Beispiel bei den Wahlen, unternehmen kann, schon lange kapituliert hat.
„Die machen eh alle das gleiche! Egal wer am Ruder ist. Immer noch besser, das kleinere Übel zu wählen, als das Damokles Schwert des versteckten Kommunismus, den Sozialismus, zu wählen!“
Schließlich warnen alle Medien vor den Kommunisten, die uns nur den Wohlstand nehmen wollen. Die doch nur vor haben, unser ganzes Volksvermögen aufzuteilen. Die uns wieder Mißwirtschaft bringen und unser persönliches Auskommen und Glück zerstören wollen!
Ich denke, die Ironie des ganzen wird spätestens an dieser Stelle sichtbar...
In der Politik finden nicht umsonst permanent Schaukämpfe statt, die von den eigentlichen Zusammenhängen und Problemen ablenken sollen. Die Vertreter der vier „System- relevanten“ Parteien (wie uns suggeriert wird) bekämpfen sich nicht ohne Grund. Es geht dabei allein um die persönliche Machtsicherung.
Um das hervor stechen aus der Mittelmäßigkeit und um sich durch ein höheres politisches Amt und damit verbundene Kontakte zur Wirtschafts- und Finanzwelt, die Pfründe für eine gesicherte Zukunft zu verschaffen.
Und dieser Kampf ist hart.
Wenn man sich betrachtet, in welchen Funktionen sich ausgeschiedene Politiker bereits kurz nach ihrer politischen Karriere wieder finden, weiß man, daß das der Judaslohn für jahrelange sehr gute
Zusammenarbeit ist.
Wenn es einige unter uns auch nicht wahr haben wollen, das sind ganz klare Beweise für ein korruptes System, das einer Bananenrepublik oder anderen menschenverachtenden autoritären Systemen in nichts nach steht.
Nun möchte ich, obgleich meines doch sehr begrenzten Sachverstandes noch auf die Parteienstruktur und die anstehenden Bundestagswahlen zu sprechen kommen.
Schwarz, Rot, Grün und Gelb sind die Parteien, die auch diesmal wieder im öffentlichen Fokus stehen, wenn es um die Politik der kommenden vier Jahre geht.
Und egal, wen man die Tage fragt, jeder wird bestätigen, daß es eigentlich egal ist, welche Parteien die künftige Regierungskoalition bilden. Ändern wird sich nichts!
Wenn es auch eher der Resignation eines ganzen Volkes entspricht, sowieso nichts an den momentanen Zuständen ändern zu können, politischer Sachverstand also eigentlich nicht vonnöten ist, um die Realität zu erkennen, denke ich, daß der Deutsche es sich zu einfach macht.
Es ist, wenn auch nur fragmentweise, schon durch gesickert, daß es immer eine Alternative zu bestehenden Verhältnissen gibt. Die Empörung vieler Menschen über die Dogmatisierung bestimmter Ansichten unserer Regierung war doch recht laut.
Zeitweise.
Doch genau, wie sich im TV die ständig wiederholenden Verunglimpfungen von Hartz IV Beziehern irgendwann zum Weltbild der Menschen gewandelt haben, bewirken das die permanenten Aussagen der Politiker, sowie der systemkonformen Medien und Wissenschaftler.
Irgendwann manifestiert sich dieses ständige „Uns geht es gut!“ „Wir sind die erfolgreichste Regierung seit...“, „Sozial ist, was Arbeit schafft!“, „Unsere Politik ist alternativlos!“ usw. derart in den Köpfen der Menschen, daß sie diese Behauptungen übernehmen und diese für sie zur Realität werden.
Ich möchte die Deutschen keines Realitätsverlustes beschuldigen. Auch nicht mangelnder Urteilsfähigkeit. Aber man muß zugeben, daß der Mensch so geartet ist, gerne den unteren Weg zu gehen. Meinungen zu übernehmen, die ihm genehm sind, sich Vordenkern ungeprüft anzuschließen. Was ich oben ja schon angesprochen habe.
Und es ist heute so, daß diese Bequemlichkeit der Menschen auch für die Wissenschaft interessant ist. Denn, dieses Verhalten einmal entschlüsselt, lassen sich damit die Meinungen ganzer Völker beeinflussen.
Wenn ich weiß, wie du denkst, kann ich auch bestimmen, was du denkst, könnte als Leitsatz einiger Wissenschaftler stehen, die sich mit dieser Materie befassen.
Wir alle wissen, wie die Bevölkerung in Amerika auf notwendige Wirtschaftskriege eingestellt wird. Und es mag, wenn auch ungeheuerlich, primitiv oder für den ein oder anderen sogar verständlich anmuten, daß man durch ein paar getötete Babys und Kinder ein ganzes Volk zum rachsüchtigen Moloch macht.
Schließlich geht es um religiös radikale Terroristen, um Monster, die vor nichts zurück schrecken.
Aber das ist nur eine Spielart der Manipulation und Steuerung unseres Denkens. Das läuft heute auf ganz anderen Ebenen ab und wird weit langfristiger, ja subtiler, geplant.
Trotz dieser Manipulationen müßte es jedem Menschen aber eigentlich einleuchten, daß es immer Alternativen gibt. Man kann Kinder mit psychischer und physischer Grausamkeit erziehen. Oder sie mit Liebe, Verständnis und der Vermittlung gesunden Menschenverstandes zu wertvollen Menschen der Gesellschaft machen. Man kann die Hand gegen Partner und Tiere erheben oder nicht. Im Krieg Frauen Gewalt antun oder es sein lassen.
Man kann also das Soziale, die Menschlichkeit, in den Vordergrund seines Handelns stellen oder das Geld, den Egoismus und die Gier nach der Macht über andere Menschen.
Die soziale Herkunft, die Kindheit, prägt zwar den Menschen, aber macht ihn nicht gleich zu einem schlechten Menschen.
Jeder ist für seine Gesinnung ganz allein verantwortlich.
Womit ich wieder bei den Politikern unserer Tage wäre.
Wer auf die Bibel oder Verfassung schwört, Schaden vom Deutschen Volke ab zu wenden, hat einen ganz klar definierten Wählerauftrag übernommen. Und ist somit nicht nur dafür zuständig, die Geschäfte eines Staates zu leiten. Nein, auch dafür, daß die Menschen mit Würde behandelt werden – und zwar alle.
Daß Gesetze eingehalten werden und das Vermögen nicht ungerecht verteilt wird. Daß soziale Ungerechtigkeiten angegangen werden. Und das Volk nicht gegeneinander aufgebracht wird.
Aber genau das haben die Politiker heute aus den Augen verloren. Und sind unwählbar geworden, weil sie dem absolut nicht mehr entsprechen.
Und sich auch nicht mehr groß unterscheiden.
Zuerst wird groß Larifari gemacht, wenn die Regierung Gesetzesänderungen, die ja meist Einschränkungen für die Menschen bedeuten, anstrebt.
Aber letztendlich werden die dann doch von allen abgesegnet!
Die ganzen Schaukämpfe der Parteien dienen neben dem persönlichen Machtwahn oder -erhalt unter anderem auch dazu, die Menschen von den wahren Problemen abzulenken. Die Probleme der Eurokrise, die ja eigentlich eine Bankenkrise ist, sind nicht darauf begründet, daß wir alle (und besonders auch die Krisenstaaten) über unsere Verhältnisse gelebt haben.
Das ist allein PR der Bundesregierung und dient nur dazu, dem Volk immer weitere Belastungen plausibel zu machen.
Das Thema Eurokrise möchte ich hier aber nicht behandeln, denn die entfesselten Finanzmärkte sind nur ein weiteres Instrument zur Vermögen- Umverteilung. Denn all die Milliarden, die da mit Hochfrequenzhandel, dem Spekulieren auf Staats- und Unternehmensbankrotte verdient werden, werden anderen Menschen weg genommen. Und garantiert nicht den Super – Reichen.
Das ist zwar ein Thema, das ebenfalls mit den Wahlen, der Unwählbarkeit unserer angestammten Parteien, zu tun hat.
Hier aber zu weit führen würde.
Bevor ich zu Alternativen zu Rot, Grün, Gelb und Schwarz komme, kurz noch etwas zu den Auswirkungen der Politik auf die Menschen, aufs soziale System. Ja, auf unser heutiges Leben.
Menschen, die bewußt durchs Leben gehen, zogen seit jeher eine deutliche Linie zwischen ihrem Privatleben und dem Arbeitsleben.
Denn das Leben ist kostbar.
Und wenn auch Zufriedenheit im Berufsleben zum persönlichen Glück beiträgt, so ist die Arbeit dennoch auch nur eine Betätigung wie Rasen mähen, ein Buch zu schreiben oder am Auto herum zu basteln.
Den Endorphinen ist es ziemlich egal, wie sie stimuliert werden.
Nun haben uns die Erfolge der Gewerkschaften in den vergangenen vielleicht hundert Jahren leider den trügerischen Eindruck verschafft, daß Arbeit sich lohnt und daß Unternehmern an ihren Mitarbeitern gelegen ist.
Die Selbstbestätigung im Berufsleben also hoch angesehen war. Schließlich fällt und steht ein Unternehmen mit seinen Mitarbeitern.
Hieß es!
Und man kann sagen, es herrschte wirklich so etwas wie eine soziale Marktwirtschaft.
Aber es ging den Unternehmen eigentlich immer nur darum, ihre Gewinne zu maximieren.
Wozu Facharbeiter zwar nötig waren, aber auch nur als Produktionsfaktor.
Somit haben Lohn- und Lohnnebenkosten immer schon eine große Rolle im Finanzplan gespielt.
Zu unrecht, wie ich meine, denn gutes Personal ist Betriebskapital!
Nun ja, die Agenda 2010 hat es dann den Tag gebracht und aufgedeckt, wie es wirklich mit der sozialen Marktwirtschaft und der Fürsorgepflicht der Unternehmen bestellt ist.
Vom Staat den Boden bereitet, fing man ganz schnell an, die Ernte ein zu fahren. Lohnzusatzleistungen wurden gestrichen, Löhne reduziert, die Arbeitszeiten wieder auf 40 Wochenstunden angehoben. Und bald auch das Personal gegen günstigeres ausgetauscht.
Denn die Hartz IV Falle, wie auch die explosionsartige Entwicklung des Zeitarbeitssektors, hatten den Arbeitsmarkt ganz schnell „flexibilisiert“. Und den Wert der Arbeit arg geschmälert.
Das war es dann auch mit der Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Und ganz viele Menschen wurden sich plötzlich bewußt, welchem Trugbild sie doch aufgesessen waren.
Arbeit als Anteil des persönlichen Glücks war von nun an Vergangenheit. Die Falschheit am Arbeitsplatz nahm zu, Mobbing das vorher eher einen Randbereich des Arbeitslebens eingenommen hatte, wurde allgegenwärtig. Und bescherte den Psychiatern und Psychologen einen Andrang an Patienten, den sie schon bald nicht mehr bewältigen konnten.
Und das ganze ging nahtlos in unsere Gesellschaft, in unser Privatleben, über.
Veränderte unser Zusammenleben.
Der Egoismus am Arbeitsplatz, der Kampf mit den Behörden, die die Menschen immer würdeloser behandeln, Ängste der Menschen, durchs soziale Netz zu fallen und der immer härtere Kampf, das Leben finanziell zu bewältigen, hat viele Familien und Beziehungen an ihre Grenzen gebracht.
Was unsere gesamte Gesellschaft geprägt hat und es noch immer macht.
Das ist Kapitalismus in seiner Endform. Oder in seiner schlimmsten Entartung.
Alles dreht sich nur noch ums Geld, muß dem streben nach Wohlstand weichen. Selbst die Zufriedenheit, das persönliche Glück.
Wobei es für die meisten Menschen heute noch nicht einmal mehr um Wohlstand, sondern ums reine Überleben geht.
Wer nun immer noch darauf vertraut, daß die Politiker schon den Sachverstand und den Weitblick haben, das ganze zu richten, der täuscht sich. Die haben rein gar keinen Sachverstand (sind ja auch von Ressort zu Ressort beliebig austauschbar), lassen sich von Lobbyisten beraten und ihre Gesetze schreiben.
Die sie dafür später sehr gut entlohnen. Um so besser, je mehr sie ihnen zuvor eingebracht haben.
Also gilt der Weitblick der Politiker nicht dem Wohl des Volkes, sondern allein ihrer späteren Karriere.
Aber nun zu der Frage die mich inspiriert hat, das ganze hier einmal auf zu schreiben.
Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahlen höre ich immer wieder, daß man eh keinen wählen kann. Oder es egal ist, weil keine Partei es anders macht.
Aber gar nicht zu wählen oder eine der angestammten Parteien, ist absolut falsch, denn das würde bedeuten, daß es nicht möglich ist, diese Scheindemokratie mit ihren korrupten Politikern, Gesetzen, die das Volk entmündigen und immer mehr Menschen in die Armut und ins Unglück treiben, auszuhebeln.
Man würde akzeptieren, daß die Vorgänge der letzten Jahre noch beschleunigt werden und sich
alternativlos auf ganz Europa ausweiten.
Hartz IV und die Privatisierung von Wasser und anderen Ressourcen, sind den Ländern schon aufgezwungen worden...
Unser Wahlsystem ist so aufgebaut, daß es für eine neue Partei sehr schwierig und oft sogar unmöglich ist, sich zu den Wahlen aufstellen zu lassen. Da sind unzählige Tausende Unterschriften für
einen Wahlbezirk und jede Legislaturperiode notwendig, die sie meist nicht aufbringen können.
Aber eine neue Partei würde momentan sowieso nichts ändern.
Man bräuchte nur einmal genau hin zu schauen und zu hören, was im Bundestag abgeht.
Da werden Gesetze gegen den Willen des Volkes erstellt und in Nachtsitzungen heimlich durch gewunken. Das Volk mit verdrehten Argumentationen (Armutsbericht) verscheißert. Und die Presse macht da
im Großen und ganzen mit.
Wer sich einmal im Internet die Berichte in den Zeitungen anschaut, aber auch zu Tagesschau u.ä., und einmal zu den Kommentaren scrollt, der stellt ganz schnell fest, daß da die Manipulation der meisten Berichte ganz klar aufgezeigt wird.
Aber um Kritik zu üben, um überhaupt dahinter zu steigen, wie die Regierung agiert und manipuliert, gibt es im Bundestag immer noch ein Regularium. Eine Partei, die aus gutem Grund vom Verfassungsschutz beschattet wird. Denn sie erklärt als einzige Partei im Bundestag, was Sache ist. Geht gegen manipulierte Publikationen und Aussagen der Regierung vor, indem sie im Bundestag Klartext redet und die wirklichen Fakten auf den Tisch legt.
Allein 9229 kleine Anfragen an die Regierung von 2005 bis 2012, die diese nicht abweisen darf, haben so einiges ans Tageslicht gebracht, Schweinereien (pardon Manipulationen) aufgedeckt, die ohne sie nie publik geworden wären.
Nicht ohne Grund wird von der Regierung und den Medien immer wieder das Damokles Schwert Kommunismus und das Menschen verachtende DDR- Regime hervor geholt.
Denn es ist weitaus leichter, das Volk gegen die Linken auf zu hetzen, als deren Stellungnahmen und Aufdeckungen zur Regierungspolitik zu widerlegen.
Und den Kommunismus zu verteufeln, hat schon vor Hitler, während seines Agierens sowieso, aber auch hinterher, immer sehr gut funktioniert.
Aber sollten wir uns als Bürger suggerieren lassen, wer unsere Demokratie zerstören will?
Von Leuten, die schon seit langem nichts anderes machen?
Ich bin kein Verfechter vom kommunistischen Weltbild. Aber das kapitalistische Weltbild der Gegenwart ist für mich auch sehr fragwürdig geworden.
Und man muß jeder politischen Strömung auch zu gestehen, daß sie sich den Zeiten anpaßt.
Gerade, wenn sie im Sinne des Volkes agiert.
Unserem Land würde es sehr schaden, wenn das tausendfache hinterfragen und aufdecken im Bundestag demnächst ausbliebe.
Wenn nur noch gelogen und gefälscht wird und niemand mehr nachfragt.
Wenn die Wähler aus Resignation nicht wählen gehen. Oder eben wieder mal das Alternativlose ankreuzen.
Unser Bundestag würde ohne die rationale Darlegung der Regierungsarbeit und ohne die ganzen Aufdeckungen der Linken, zu einem lebenden, ständig präsenten Rechenschaftsbericht der Bundesregierung werden.
Mit der Linken würde momentan keine Regierung oder andere der vier angestammten Parteien im Bundestag eine Koalition eingehen. Denn das würde die gesteuerte Umverteilung gefährden.
Aber wenn die Linksfraktion keine Stimme mehr im Bundestag hat, wird sich die Umverteilung noch
rasanter entwickeln.
Wird der Karren von der neuen Regierung, egal in welcher Konstellation von Rot, Schwarz, Gelb oder Grün, unser Land immer mehr in den Dreck gefahren.
Und die Ausbeutung unvorstellbare Ausmaße annehmen.
Dann gebe es neben der ungezügelten Wirtschaft und dem ungezügelten Finanzmarkt auch noch die ungezügelte Politik.
Die ja jetzt schon von den beiden Vorgenannten gesteuert wird.
Nur dann eben ohne jedwedes Kontrollorgan.
Ich denke, es gibt durchaus eine Möglichkeit, sein Unbehagen bei den Wahlen auszudrücken.
U.E.