... dann müßte man wenige Tage vorher anfangen, den Wähler ein zu lullen. Ihn gemäß seiner jeweiligen politischen Ausrichtung darüber aufklären, was man zu seinem Wohle alles anstellen wird, wenn er einen wählt.
Man müßte anprangern, was die anderen verbockt haben oder was die Weltlage der eigenen Partei - und somit dem Volk - an Nötigungen auferzwungen hat.
Bei letzterem gilt es natürlich nach zu bessern. Denn langsam muß es gut sein mit dem sozialen Elend. Müssen Vollzeit arbeitende Menschen auch von ihrem Lohn leben können. Muß wohnen wieder bezahlbar werden.
Aber plötzlich wird über die globale Konkurrenzfähigkeit unserer Wirtschaft geschwiegen. Die so ausgelegt ist, daß es nach unten hin ja eigentlich keine Begrenzung beim Lohn geben kann.
In Asien und Afrika werden immer Leute für weniger Geld als wir arbeiten. Und immer werden auch unsere Konzerne dort ihre Hand im Spiel haben und die Arbeitskraft dieser Menschen ausnutzen. Und das beileibe nicht aus Nächstenliebe.
Wenn Sonntag Wahlen wären, würde man über die wahren Absichten der einzelnen Parteien sicher nicht aufgeklärt werden. Dem, im Auge vieler Politiker unwissenden, ja dummen Bürger, würde man das blaue vom Himmel versprechen und besonders bei den Spitzenkandidaten noch einmal voll auf der Sympathieschiene fahren.
Das Regierungsblatt für Volksverdummung hat sogar angekündigt, am Tag vor der Wahl eine kostenlose Zeitung an alle Haushalte in Deutschland zu verteilen.
In der dann wohl all die hohlen Gemeinplätze, die dem Volk auch sonst schon ständig eingeimpft werden, noch einmal konzentriert dar geboten werden.
Lügen über den Wohlstand in Deutschland. Über die wahnsinnig erfolgreiche Regierung, Lobeshymnen über die Deutschen, die am besten in der Krise da stehen ... werden sich mit positiven Wirtschaftsdaten, geschönten Statistiken und vermeintlich Neuem aus Merkels Privatleben abwechseln.
Und es wird darauf vertraut, daß der Deutsche diese "Realitäten" in seine Wahlentscheidung mit einfließen läßt.
Aber es ist beileibe keine Mutmaßung, kein vages Hoffen, daß der Leser darauf anspringt.
Nein, man weiß, wie das Volk tickt! Man ist sich klar darüber, daß ein Großteil der Wähler rein nach Sympathie seine Kreuzchen macht. Und der Rest regelrecht danach dürstet, vielleicht im letzten Moment noch über die wahren Zusammenhänge in Politik und Wirtschaft aufgeklärt zu werden.
Denn was die Medien bisher vermittelt haben, waren ja immer nur Plattheiten, Halbwissen oder gezielt verkomplizierter Fachjargon.
Wenn aber am kommenden Sonntag Wahlen wären und der Wähler vorher aufgeklärt würde, was die Parteien alles schon verbockt haben.
Welche Fachkompetenzen ihre Sympathieträger wirklich haben. Und was sie damit bisher angerichtet haben.
Wie sie die Realität im Sinne ihrer wahren Auftraggeber tagtäglich verdrehen.
Wie wenig ihnen das Volk und die Menschenrechte wert sind.
Wie wenig christlich die Parteien mit eben jenem Anstrich sind. Und wie wenig sozial jene, die einmal als das Synonym von Sozial galten.
Dann würde sich wohl wie ein Lauffeuer herum sprechen, daß es so nicht weiter gehen kann.
Aus Sympathiewählern würden Wahlverweigerer werden. Und man würde sich - im Idealfall - vielleicht jenen Strömungen in der Parteienlandschaft zu wenden, die Klartext reden.
Die unser Volk nicht alternativlos immer weiter in die Verarmung schicken.
Aber wenn das Wörtchen wenn nicht wäre...
Fakt ist, daß über 30 Millionen Menschen in unserem Land sich gerne gezielt BILDen und wahrscheinlich darauf brennen, der Weisheit letzter Schluß am Tag vor oder beim Frühstück am Morgen der Wahl, in sich ein zu verleiben.
Es also am Tag nach der Wahl das gleiche Dilemma sein wird, wie am Tag davor
Wer sich aber dennoch einmal über die Wahlprogramme informieren möchte, ist mit diesem Artikel des Spiegelfechters und dessen Verweisen sehr gut bedient.
U.E.
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/9865/was-ware-wenn-am-sonntag-wahlprogramm-ware#more-9865